Bettina von Haxthausen

Rechtsanwältin

Rechtsanwältin Bettina Freifrau von Haxthausen

Umgangsgestaltung Rechtliche Steuerprobleme




 

 

Sorgerecht lediger Väter

Sorgerecht lediger Väter
Rechtliche Unterstützung

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts

Das Bundesverfassungsgericht be­schloss am 21.07.2010, dass das Fa­mi­lien­ge­richt ei­nem Va­ter auf An­trag ei­nes El­tern­teils die el­ter­li­che Sor­ge oder ei­nen Teil der el­ter­li­chen Sor­ge über­trägt, so­weit ei­ne ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge nicht in Be­tracht kommt und zu er­war­ten ist, dass dies dem Kin­des­wohl am bes­ten ent­spricht.“ Der Voll­text ist H I E R nach­zu­le­sen.

Seit­dem wird das el­ter­li­che Sor­ge­recht für nicht in der Ehe ge­bo­re­ne Kin­der nicht mehr grund­sätz­lich der Mut­ter al­lein über­tra­gen. Es sei ver­fas­sungs­recht­lich nicht hin­nehm­bar, dass es ei­nem Kin­des­va­ter ge­setz­lich ver­sagt sei, ge­richt­lich über­prü­fen zu las­sen, ob ei­ne ge­setz­lich be­grün­de­te an­tei­li­ge el­ter­li­che Sor­ge dem Kin­des­wohl bes­ser ent­spricht.

Sorgerecht für ledige Väter

Gemeinsame Sorge oder Übertragung eine Teil-Sorgerechts


Das Bundesverfassungsgericht un­ter­schied in sei­nem Be­schluss zwi­schen „ge­mein­sa­mer Sor­ge“ durch ei­ne über­ein­stim­men­de Sor­ge­er­klä­rung der El­tern und der Über­tra­gung ei­nes „Teils der el­ter­li­chen Sor­ge“. Denn bis da­hin war der Va­ter ei­nes nicht in der Ehe ge­bo­re­nen Kin­des von der Über­tra­gung des Sor­ge­rechts aus­ge­schlos­sen, wenn die Mut­ter nicht zu­stimm­te. Die­se Re­ge­lung, oh­ne die Mög­lich­keit ei­ner ge­richt­li­chen Über­prü­fung, stell­te ei­nen tief­grei­fen­den Ein­griff in das El­tern­recht des Va­ters dar.

Ob ein von beiden Elterntei­len aus­ge­üb­­tes Sor­ge­recht (und da­mit ei­ne Teil­über­tra­gung auf den Va­ter) oder so­gar das al­lei­ni­ge Sorge­recht des Va­ters in Be­tracht kommen, wird seit­dem al­lein im Hin­blick auf das Kin­des­wohl ent­schie­den.


Kinder haben ein Recht auf beide Eltern!

Wenn, wie ich in mei­nem Be­rufs­all­tag oft er­le­be, bei­de El­tern­tei­le er­zie­hungs­wil­lig und -fä­hig sind und die­se Mög­lich­keit als Chan­ce be­grei­fen, wenn das Kind mit dem ei­nen wie dem an­de­ren El­tern­teil gern zu­sam­men ist, dann steht nun auch die recht­li­che Tür da­für of­fen. Bis zu der Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts wa­ren le­di­ge Vä­ter nach der Tren­nung von der Mut­ter macht­los, Die Müt­ter konn­ten ei­ner ge­mein­sa­men Sor­ge die Zu­stim­mung ver­wei­gern, sei es we­gen noch schwe­len­der al­ter Kon­flik­te des ein­sti­gen Paa­res oder weil sie lie­ber un­ab­hän­gig vom Va­ter ent­schei­den woll­ten.

Seit der höchstrichterli­chen Ent­schei­dung gibt es ei­nen di­rek­ten Weg zum ge­mein­sa­men Sor­ge­recht. Vor­aus­set­zung für ein sinn­vol­les ge­mein­sa­mes Sorge­recht und auch das Um­gangs­recht ist im­mer ei­ne gu­te, ver­trau­ens­vol­le El­tern-Kind-Be­zie­hung.

Seitenanfang - Sorgerecht lediger Väter

Formular für Angaben zu Kindschaftssachen

Familienrecht: Themenübersicht

Kapitelanfang - Gemeinsame Sorge oder Übertragung eine Teil-Sorgerechts